Hautkrebs – was ist das überhaupt?

Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen. Jährlich erkranken in Deutschland über 260.000 Menschen daran, davon rund 23.000 an schwarzem Hautkrebs, dem malignen Melanom.

Der schwarze Hautkrebs ist besonders gefährlich, da die Krebszellen in benachbarte Lymphknoten oder andere Organe streuen und sich dadurch weitere Tumoren (Metastasen) bilden können.

Die UV-Strahlung zählt zu den größten Risikofaktoren bei jeder Form von Hautkrebs. Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend erhöhen das Risiko um das Zwei- bis Dreifache, 85 % aller Fälle sind darauf zurückzuführen!

Zudem spielen der Hauttyp, eine mögliche familiäre Veranlagung sowie das Alter eine Rolle. Es zeigt sich jedoch, dass immer mehr Menschen bereits im mittleren Alter – also zwischen 40 und 50 Jahren – und teilweise noch jünger mit der Diagnose Hautkrebs konfrontiert werden.

Die Diagnose löst große Unsicherheit bei den Betroffenen aus und ist häufig mit einer starken psychischen Belastung verbunden.

Daher ist es wichtig hinzuschauen und die Bedürfnisse der Patienten ernst zu nehmen, sowie für mehr Verständnis und Aufklärung zu sorgen.

Welche Formen von Hautkrebs gibt es?

Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, lässt sich sagen, dass Hautkrebs im Großen und Ganzen in zwei Kategorien eingeteilt werden kann. Umgangssprachlich wird von weißem Hautkrebs (Plattenepithelkarzinome & Basalzellkarzinome) und schwarzem Hautkrebs (Malignes Melanom) gesprochen.

Schwarzer Hautkrebs – der Name täuscht, denn er tritt auch in rötlicher bis hellgräulicher Färbung auf und kann viele Formen annehmen.

Ein frühes Erkennen der Krankheit ist in diesem Fall wichtig, da schwarzer Hautkrebs schnell metastasiert, also schnell Tochtergeschwülste bildet und dann ein hohes Sterberisiko aufweist.

Sicher ist, dass ein gewisser Zusammenhang mit vorhandenen Muttermalen besteht. Denn: Menschen mit vielen Leberflecken erkranken häufiger an einem Melanom. Allerdings müssen Leberflecken nicht zwangsweise Vorstadien von Hautkrebs sein. Maligne Melanome können sich auch ohne vorhandene Leberflecke entwickeln. Im Zweifel such am besten sofort einen Hautarzt auf, wenn Dir etwas ungewöhnlich erscheint, und lass Dich gründlich durchchecken!

Weißer Hautkrebs – hier wird unterschieden zwischen Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom.
Beide Formen des weißen Hautkrebses treten im Gegensatz zum schwarzen Hautkrebs in Deutschland wesentlich häufiger auf – die Dunkelziffer ist dabei hoch.

Das Basalzellkarzinom

Weist ein langsames, aber stetiges Wachstum auf und springt nicht direkt ins Auge. Anfangs als kleine Verhärtung sichtbar, tritt es meist auf den „Sonnenterrassen“ des Körpers auf – also Dekolletee, Nacken und Nasenrücken.

Das Plattenepithelkarzinom

Auch hier ist eine anfängliche Verfestigung der betroffenen Hautregion typisch. Diese können im weiteren Verlauf rissig und nässend erscheinen. Wie das Basalzellkarzinom tritt es meist auf den „Sonnenterrassen“ des Körpers auf.

Was für Risikogruppen gibt es – und gehöre ich dazu?

Bestimmte Voraussetzungen begünstigen die Entstehung der verschiedenen Hautkrebsarten. Wenn diese besonders stark ausgeprägt sind, spricht man von Risikofaktoren.

Welche Faktoren sind das? An dieser Stelle ist die Unterscheidung zwischen erworbenen und nicht erworbenen Faktoren wichtig.

Zu den nicht erworbenen Faktoren zählen unabhängig von der Hautkrebsart UV-Strahlung und der persönliche Hauttyp. Hierbei unterteilt man von Typ 1 bis 6:

Typ 1 und 2 sind sehr helle Hauttypen und haben häufig einen Sonnenbrand (der Eigenschutz der Haut liegt bei weniger als 20 min).

Typ 3 hat eine mittelhelle Hautfarbe und kann eine langsame, aber fortschreitende Bräunung erreichen (die Eigenschutzzeit der Haut liegt bei ca. 20 – 30 min).

Typ 4 bis 6 sind bräunliche/olivenfarbene bis dunkle Hauttypen. Sie haben selten Sonnenbrand und eine etwas höhere Eigenschutzzeit (45 – 90 min).

Erworbene Risikofaktoren für den schwarzen Hautkrebs („Malignes Melanom“) sind:

  • Vorerkrankungen: Hattest Du schon einmal schwarzen Hautkrebs? Dann ist Dein statistisches Risiko, wieder zu erkranken, etwas erhöht – das gilt auch für Personen mit Krankheitsfällen in der nahen Familie (Eltern, Geschwister, Kinder).
  • Die Haut vergisst nie: Hattest Du als Kind viele Sonnenbrände? Dann kann Dein Risiko erhöht sein!
  • Anders aussehende Leberflecken, die z. B. unregelmäßig begrenzt oder verschiedene Farben haben? Besser zum Arzt und checken lassen!
  • Zu guter Letzt: Solarien! Ein monatlicher Besuch vor dem 35. Lebensjahr verdoppelt das Risiko für ein malignes Melanom nahezu.

Erworbene Risikofaktoren für den weißen Hautkrebs sind:

  • Vorerkrankungen: Hattest Du schon einmal weißen Hautkrebs? Dann ist Dein statistisches Risiko, wieder zu erkranken, erhöht.
  • Ist Dein Immunsystem geschwächt? Auch dann erhöht sich Dein Risiko.
  • Warst Du häufig schädlicher Strahlung (z. B. Röntgen) ausgesetzt? Dann ist ein erhöhtes Risiko möglich.
  • Arsen, Teer und Infektionen mit Humanen Papillomviren sind ebenfalls mögliche Risikofaktoren.

Experten-Podcast: Interview mit Prof. Dr. Jochen Sven Utikal

„Besser einmal zu viel hingeschaut als gar nicht – Vorsorge ist entscheidend bei Hautkrebs!“

Prof. Dr. Jochen Sven Utikal
Klinische Kooperationseinheit Dermato-Onkologie des DKFZ Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Mannheim

Prävention – was kann ich tun?

Die Antwort ist einfach und betrifft alle Hautkrebsarten: Je nach Hauttyp (1 und 2) ist verlängerter „Sonnenkonsum“ zu vermeiden. Hilfreich ist, Sonnenlicht (UV-Strahlung) als eine Art Nahrungsquelle zu verstehen.

Früherkennung – warum ist das so wichtig?

Der erste – und wichtigste – Schritt: Werde aufmerksam! Was nicht erkannt wird, kann auch nicht behandelt werden. Je früher schwarzer Hautkrebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen und desto schonender die Behandlung.